About Us

Our work strives to enhance our sense of surroundings, identity and relationship to others and the physical spaces we inhabit, whether feral or human-made.

Selected Awards
  • 2004 — Aga Khan Award for Architecture
  • 2009 — Mies van der Rohe Award
  • 2013 — AIA/ALA Library Building Award
  • 2015 — Best Interior, Designers Saturday
  • 2016 — AIA New York Honor Award

Die rosarote Brille – verliebt in die Dinge

Gerade lese ich ein Buch, von dem ich gar nicht dachte, dass es so gut ist. Ich hatte es als Tipp in einem Podcast gehört und mir zuerst meinen Teil gedacht. Allerdings war ich neugierig und hab es mir einfach bestellt. Es geht um: „Rosarotes Glück – Setz doch mal die rosarote Brille auf!“ von Susan Sideropoulos. Am Wochenende hab ich damit angefangen und hab gut die Hälfte durch. Ich kann dir auch noch nicht sagen, wie es ausgeht, aber ich kann dir sagen, dass ich echt begeistert bin. Susan schreibt so, wie man sie in vielen Podcasts hört und ich höre ihre Stimme beim Lesen. Sie hat einige Schicksalsschläge hinter sich und was ich so beeindruckend finde, ist, dass sie immer wieder mit Unterstützung ihres Mannes/ihrer Eltern/ihrer Freunde geschafft hat, aus dem schwarzen Loch herauszukommen. Wie sie das gemacht hat, kannst du in ihrem Buch lesen.

Ich habe ähnliche Themen wie sie durch und wahrscheinlich jeder von uns hat ein Päckchen zu tragen. Wenn man selbst in einer schmerzhaften Situation steckt, ist das für einen selbst doppelt so schlimm, als wenn man das Ganze aus einer Adlerperspektive betrachten würde. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man durch den Schmerz durch muss, um zu verstehen, wofür man das jetzt gebraucht hat und was man langfristig dadurch lernen sollte. Das Universum schickt gewisse Themen, die man nicht verarbeitet oder verstanden hat, genau dann, wenn es an der Zeit ist, sich diesen Themen zu stellen. Und das immer wieder, bis man es kapiert hat und etwas ändert.

Wie kommt man jetzt aus einer scheinbar hilflosen Situation raus? Es gibt so viele Tools, mit denen man es schafft, sich Stück für Stück rauszuziehen. Zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch, Meditation, die Verbindung zu deinem inneren Kind, Gespräche mit Freunden/Familie, Unterstützung von Therapeuten, ein gesunder Schlaf-/Wachrhythmus, gutes Essen, Sport/Bewegung, Zufriedenheit im Job usw.

Ich habe mir seit ein paar Jahren einige Routinen angewöhnt, weil ich in der Selbstständigkeit niemanden habe, der mir meinen Tagesrhythmus vorschreibt. Also geh ich morgens nach dem Bad eine Runde an die frische Luft und freue mich, in der Natur zu sein. Ich höre keine Nachrichten, weil mich das alles so mitnimmt, dass ich dann nicht kreativ sein kann. Neulich traf ich beim Spaziergang einen netten Nachbarn, der mir sagte, dass er jeden Morgen die Nachrichten hört und er so immer Gesprächsstoff mit seinen Kunden hatte. Ich finde, dass es noch genug anderen Gesprächsstoff gibt, als solche schweren Themen. Wirkliche Verbundenheit zum Kunden erreicht man nur, wenn man sich in das, was der Kunde arbeitet, hineindenkt. Empathie, Gefühl, Respekt und Vertrauen sind in meinen Augen die wichtigsten Pfeiler.

Nachdem ich dann zurück vom Spaziergang bin, gehe ich an den Schreibtisch und arbeite. Zweimal in der Woche gehe ich noch nach Gotha zum Sport und freu mich immer riesig auf die Bewegung und die tolle Community drumherum. Es gibt immer etwas, über das wir reden können. Wir lachen viel, weil wir riesigen Spaß haben. Diese Routinen geben mir Sicherheit und Stabilität. Jetzt komme ich wieder auf Susan zurück. Sie hat das große Glück gehabt, dass ihre Eltern sie von den schlimmen Dingen weitestgehend abgeschirmt haben. Sie haben vor allem Susans Träume im Leben unterstützt. Ihre Eltern waren immer bestrebt, dass sie eine glückliche Kindheit hat und ihre Leichtigkeit nicht verliert. Als ich das so gelesen habe, hat mich das inspiriert.

Warum sollte man es eigentlich anders machen und alles so schwer sehen, ständig jammern und in Problemen denken? Warum ist es in unserer Gesellschaft so oder vielleicht nur in Deutschland, dass übers Wetter gejammert wird? Man könnte ja auch in einem Smalltalk erzählen, wofür man heute dankbar ist oder dass man früh gesund wach geworden ist. Schon allein dieses Privileg zu haben, ist in meinen Augen absolutes Reichtum. Versteh mich jetzt bitte nicht falsch:

Es gibt Schicksalsschläge, bei denen ich nicht weiß, wie man da rauskommen kann bzw. wie man da weiterleben kann. Die Zeit heilt keine Wunden, doch sie lernt uns, wie wir schaffen, doch wieder aufzustehen und weiterzumachen, obwohl es vielleicht aussichtslos scheint. Diesen Satz las ich bei Freunden, die im letzten Jahr ihren Sohn durch einen tragischen Unfall verlieren mussten. Das ist alles nicht greifbar und ich weiß immer gar nicht, was ich Gutes tun kann, damit sie wenigstens ein bisschen die Sonne sehen können.

Ich selbst habe meine Mutter verloren, wie du bestimmt schon weißt, wenn du meinen Blog liest. Ich schaffe es auch nicht immer, die rosarote Brille aufzusetzen. Oft fühle ich mich einfach nur dankbar, dass ich die Welt nun so sehen darf. Eine Weile nach ihrem Tod empfand ich tiefe Dankbarkeit und Liebe zum Leben. Ich hab alles ganz anders wahrgenommen und gesehen. Genau das Gefühl der rosaroten Brille. Mit ihr konnte ich die schönen Blüten, die prachtvolle Schwan-Familie am Hammerteich, das Lächeln des auf mich zukommenden Spaziergängers, das leckere Essen auf meinem Tisch, die warmen Augen meines Mannes oder auch meine strahlenden Augen. Es hat gedauert, bis ich es sehen konnte, aber irgendwann war es einfach da.

Wenn mein Sohn bei mir ist, liebe ich es, mit ihm rumzualbern und einfach mal wieder Kind zu sein. Mit ihm schaffe ich es, mein inneres Kind zu sehen. Auch wenn wir jeden Tag ordentlich zu tun haben, schaffen wir es immer wieder, auch mal komplett albern zu sein. Neulich auf dem Weg nach Meiningen zum Kieferorthopäden hörten wir „Sinnlos Telefon-Radio PSR“. Bei einem dieser Anrufe mussten wir so sehr lachen, dass ich Tränen in den Augen hatte und nichts mehr gesehen habe. Ich bin dann an die Seite gefahren und da ging es weiter. Nach ein paar Minuten hatten wir uns beruhigt und es konnte weiter gehen. Dieser Lach-Flash hat mir soviel Energie gegeben und soviel Tiefenentspannung, dass der Rest der Woche völlig entspannt war.

Und nun frag ich dich: Machst du es dir im Alltag leicht oder schwer? Kannst du auch mal stundenweise wie ein Kind sein und all deine Verantwortung sausen lassen? Wenn nicht, probier es doch mal aus. Wenn ja, dann machst du schon ganz viel richtig. Mein Sohn hat mir beigebracht, im Alltag nicht so zu rennen, sondern den Weg zum Ziel zu genießen. Er hat mir gezeigt, dass wir jeden Tag unser bestmögliches geben und morgen auch noch ein Tag ist, an dem wir es wieder versuchen können. Durch ihn kann ich die Welt mit der rosaroten Brille sehen. Ich sehe die Leichtigkeit, die Liebe und wir vergessen die Zeit zusammen. Es ist mit ihm wie mit meinen Freunden früher im Ghetto. Wir verbringen bewusst Zeit miteinander und diese nutzen wir sehr harmonisch ohne Streit. Man weiß nie, ob es einen nächsten Tag gibt. Also:

SETZE DEINE ROSAROTE BRILLE AUF UND LACHE IN DIE WELT, DAMIT ANDERE AUCH ETWAS VON DEINER LEICHTIGKEIT ABBEKOMMEN :-*!

Deine Melanie Sucker, MeSu Design

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner